Über das Projekt

Das von dem Ukrainischen Psychologe Mykola Didukh, promovierte Psychologin, initiierte und von der Vermarkterin Yulia Rodenko unterstützte und adaptierte Projekt „Friedliches Europa“ hilft ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland, sich von den Belastungen durch Krieg und Flucht zu erholen, in ein normales Leben zurückzukehren und sich ein neues Leben aufzubauen Zukunft.
„Peaceful Europe“ ist ein ukrainisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt und wird von privaten Sponsoren aus Deutschland und anderen Ländern der Europäischen Union finanziert. Das Projekt ist eine Kooperation mit dem G.S. Kostyuk Institut für Psychologie der Nationalen Akademie für Pädagogische Wissenschaften der Ukraine und der V.O. Sukhomlinsky Nationalen Universität von Mykolaev, und der Südukrainische Nationale Pädagogische Universität, benannt nach K.D. Ushinsky.
„Peaceful Europe“ ist ein mehrstufiges Charity-Projekt und auf drei Phasen angelegt:
(1) Pilotphase mit 100 Teilnehmern in Lübeck, kombiniert mit einer wissenschaftlichen Studie (Lübecker Studie, 2-3 Monate, Beginn Mai 2022)
((2) Ausweitung des Projektes auf 3000 Teilnehmer in ganz Deutschland (4-8 Monate)
(3) Aufbau einer genossenschaftlich organisierten Gemeinschaftssiedlung für ukrainische Geflüchtete in Deutschland (9-18 Monate)
Wir haben unser Zuhause verloren, aber nicht unsere Würde!

Informationen für Geflüchtete
Liebe Landsleute!
Sie und ich haben unsere Heimat verlassen, wir haben unsere Häuser und Wohnungen, unsere Lieben und Bekannten zurückgelassen und sind vor dem Krieg in die Fremde geflohen. Wir sind traurig und verzweifelt, ängstlich und wütend, wir haben Sorgen um unsere Angehörigen und Freunde und leiden unter Erschöpfung, Schlaflosigkeit und Ungewissheit angesichts der Katastrophe in unserem Heimatland. Manche von uns sind vielleicht sogar traumatisiert von den schlimmen Dingen, die sie sehen oder erleben mussten.
Als Psychologe möchte ich Ihnen helfen, sich von diesen Belastungen zu erholen und sie dabei unterstützen, in ein normales Leben zurückzufinden und sich hier in Deutschland eine Zukunft aufzubauen. Dafür habe ich ein Projekt ins Leben gerufen, zu dem ich Sie herzlich einladen möchte.
Wir bieten Ihnen kostenlose psychologische Betreuung, Beratung zum Leben in Deutschland und das Erlernen einer effektiven Entspannungsmethode an, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist und die Sie selbständig üben können. Auf diese Weise werden Sie die Kontrolle über Ihr Leben zurückerhalten und neuen Lebensmut finden können.
Als langfristige Perspektive für die Zukunft planen wir ein gemeinschaftliches Wohnprojekt mit eigenen Unterkünften für alle Teilnehmer. Dafür werden wir einen Verein gründen, der als Genossenschaft organisiert ist und gemeinsames Eigentum und gemeinsame Verantwortung hat.
Teilnahmebedingungen:
❶ Ukrainische Staatsbürgerschaft
❷ Antrag auf Mitgliedschaft in unserem Verein
❸ Zahlung symbolischer Mitgliedsbeiträge
❹ Teilnahme an allen offiziellen Veranstaltungen und notwendigen Treffen
❺ Aktive Teilhabe am Projekt
Ich freue mich sehr, Sie als Teilnehmer unseres Projekts begrüßen zu dürfen!
Dr. Mykola Didukh, Professor für Psychologie, V.O. Sukhomlinsky Nationale Universität von Mykolaev
Unser Ansatz
Hilfe für Flüchtlinge mit posttraumatischen Belastungssymptomen

Seit Beginn der russichen Invasion in der Ukraine sind Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern in andere europäische Länder, einschließlich Deutschland, geflohen. Viele dieser Menschen leiden unter psychischen und somatischen Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Gleichzeitig sind die Möglichkeiten, die notwendige psychotherapeutische Versorgung in ukrainischer oder russischer Sprache zu leisten, in Deutschland sehr begrenzt.
Als vielversprechender Ansatz zur Behandlung von PTBS-Symptomen haben sich auch effektive Entspannungsverfahren erwiesen, hierbei hat sich etwa die Technik der Transzendentalen Meditation vielfach bewährt (Bandy et al., 2020; Kang et al., 2018; Rees et al., 2013; Yoshimura et al., 2015). Diese Technik ermöglicht es den Übenden, einen Zustand tiefer Ruhe und Entspannung zu erfahren, in dem sie vor traumabezogenen Erinnerungen geschützt sind.
Es konnte gezeigt werden, dass die Transzendentale Meditation in ihrer Wirksamkeit vergleichbar ist mit der Prolongierten Expositionstherapie für Patienten mit PTBS (Nidich et al., 2018). Bei regelmäßiger Ausübung ist eine Abnahme der Symptome bereits innerhalb weniger Wochen zu erwarten. Im Gegensatz zur Traumatherapie verlangt diese Methode kein Wiedererleben der traumatischen Erfahrungen, weshalb sie in der Anwendung wesentlich schonender ist und keine zusätzlichen Belastungen mit sich bringt.
Wir bieten wir allen Teilnehmern des Projekts an, die Transzendentale Meditation durch ausgebildete Lehrer kostenlos zu erlernen. Zusätzlich bieten wir eine regelmäßige Betreuung und psychologische Beratung an, um die Sicherheit aller Teilnehmer zu gewährleisten.
Literatur:
Bandy, C.L., Dillbeck, M.C., Sezibera, V., Taljaard, L., Wilks, M., Shapiro, D., de Reuck, J., & Peycke, R. (2020). Reduction of PTSD in South African university students using Transcendental Meditation practice. Psychological Reports, 123(3), 725-740.
Kang, S.S., Erbes, C.R., Lamberty, G.J., Thuras, P., Sponheim, S.R., Polusny, M.A., Moran, A.C., Van Voorhis, A.C., & Lim, K.O. (2018). Transcendental meditation for veterans with post-traumatic stress disorder. Psychological Trauma, 10(6), 675-680.
Nidich, S., Mills, P.J., Rainforth, M., Heppner, P., Schneider, R.H., Rosenthal, N.E., Salerno, J., Gaylord-King, C., & Rutledge, T. (2018). Non-trauma-focused meditation versus exposure therapy in veterans with post-traumatic stress disorder: a randomized controlled trial. Lancet Psychology, 5(12), 975-986.
Rees, B., Travis, F., Shapiro, D., & Chant, R. (2013). Reduction in posttraumatic stress symptoms in Congolese refugees practicing transcendental meditation. Journal of Traumatic Stress, 26(2), 295-298.
Yoshimura, M., Kurokawa, E., Noda, T., Hineno, K., Tanaka, Y., Kawai, Y., & Dillbeck, M.C. (2015). Disaster relief for the Japanese earthquake-tsunami of 2011: Stress reduction through the Transcendental Meditation technique. Psychological Reports, 117(1), 206-216.
Die Lübecker Studie

Als Beitrag zur Forschung über die Wirksamkeit von Entspannungsverfahren zur Behandlung von PTBS-Symptomen und zur Demonstration unseres Ansatzes erheben wir Daten von 100 Teilnehmern im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie. Die Laufzeit der Studie beträgt 2 Monate. Studienbeginn war im Mai 2022.
Befragt werden 100 Geflüchtete, die in zwei Gruppen zu je 50 Personen eingeteilt werden.
(1) Die Mitglieder der Meditationsgruppe erlernen die Technik der Transzendentalen Meditation von ausgebildeten Lehrern und üben die Meditation zwei Monate lang täglich aus entsprechend der gegebenen Anweisungen.
(2) Die Teilnehmer der Kontrollgruppe lernen oder praktizieren keine Meditationstechnik, haben aber nach Abschluss der Untersuchung die Möglichkeit, die Meditation zu erlernen.
Das Ausmaß der Belastungssymptome erfassen wir mit der Posttraumatic Stress Check List (PCL-5, Weathers et al., 2013) und der Impact of Event Scale (IES-R, Weiss & Marmar, 1996). Zusätzlich erheben wir Depressivität mit dem Beck Depression Inventory (BDI-II, Beck et al., 1996). Alle Fragebögen werden in der ukrainischen Version bereitgestellt.
Die Teilnehmer beider Gruppen füllen die Fragebögen zu drei Zeitpunkten aus: vor Beginn der Studie (t0), nach 30 Tagen (t1) und nach 60 Tagen (t2). Nach der ersten Messung erlernen die Teilnehmer der Meditationsgruppe die Technik der Transzendentalen Meditation, ab diesem Zeitpunkt zählen die Tage.
Auf der Grundlage früherer Forschung haben wir folgende Hypothesen:
(1) Nach 30 Tagen zeigt sich in der Meditationsgruppe ein deutlicher und signifikanter Rückgang der Belastungssymptome. Dieser Effekt tritt sowohl im Vergleich zur Kontrollgruppe als auch zwischen den Messzeitpunkten t0 und t1 innerhalb der Meditationsgruppe auf.
(2) Nach 60 Tagen zeigt sich in der Meditationsgruppe weiterhin eine zwar weniger deutliche, aber signifikante Verringerung der Symptome. Dieser Effekt tritt sowohl im Vergleich zur Kontrollgruppe als auch zwischen den Messzeitpunkten t1 und t2 innerhalb der Meditationsgruppe auf.
(3) Innerhalb der Kontrollgruppe zeigt sich kein signifikanter Rückgang der Symptome zwischen den Messzeitpunkten t0, t1 und t2.
Literatur:
Beck. A.T., Steer, R.A., & Brown, G.K. (1996). BDI-II: Beck Depression Inventory Manual. 2 nd edition, San Antonio, Texas: Psychological Corporation.
Weathers, F.W., Litz, B.T., Keane, T.M., Palmieri, P.A., Marx, B.P., & Schnurr, P.P. (2013). The PTSD checklist for DSM-5 (PCL-5). Scale available from the National Center for PTSD at www.ptsd.va.gov.
Weiss, D.S., & Marmar, C.R. (1996). The Impact of Event Scale – Revised. In J.P. Wilson & T.M. Keane (eds.). Assessing psychological trauma and PTSD (pp. 399-411). New York: Guilford.
Ergebnisse
Mykola Didukh, DSc &
Katharina Freytag, Dipl.-Psych.
(Die Lübecker Studie 2022)
Hypothesen:
1. Nach 30 Tagen kommt es in der Meditationsgruppe zu einem deutlichen und signifikanten Rückgang der Stresssymptome. Dieser Effekt zeigt sich sowohl im Vergleich zur Kontrollgruppe als auch innerhalb der Meditationsgruppe zwischen den Messungen zu t0 und t1.
2. Nach 60 Tagen zeigt sich in der Meditationsgruppe weiterhin eine zwar weniger ausgeprägte, aber immer noch deutliche Reduktion der Symptome. Dieser Effekt zeigt sich sowohl im Vergleich zur Kontrollgruppe als auch innerhalb der Meditationsgruppe zwischen den Messungen a t1 und t2.
3. Innerhalb der Kontrollgruppe gibt es keine signifikante Verringerung der Symptome zwischen den Messungen zu t0, t1 und t2.
Ergebnisse: BDI - (Messung depressiver Symptome)

Ergebnisse: IES (Measurement of the Impact of Events Scale)

Ergebnisse: PCL (Messung der Schwere von Stresssymptomen – PTBS)Zusammenfassung der Ergebnisse

Ergebnisse: Zusammenfassungen
Nach 30 Tagen transzendentaler Meditationspraxis zeigten die Teilnehmer der Meditationsgruppe nicht nur eine statistisch, sondern auch klinisch signifikante Reduktion von PTSD-Symptomen und Depressionssymptomen
Die Ergebnisse in der Meditationsgruppe waren signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe
Hypothese 1 bestätigt
Nach 60 Tagen zeigten die Teilnehmer der Meditationsgruppe eine anhaltende signifikante Verringerung der PTBS-Symptome
Die Depressionswerte waren bereits so niedrig, dass die weitere Reduktion keine Signifikanz mehr erreichte
Die Ergebnisse in der Meditationsgruppe waren signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe
Alle Teilnehmer der Meditationsgruppe waren frei von klinischer PTBS
Hypothese 2 bestätigt für PTSD, teilweise bestätigt für Depression
In der Kontrollgruppe veränderten sich die PTSD-Scores im Laufe von 60 Tagen nicht signifikant
Die Kontrollteilnehmer wurden im Laufe der Zeit deutlich depressiver
Hypothese 3 bestätigte sich, die Verschlechterung der Depression war unerwartet
Informationen für Sponsoren
Unser Projekt wird auf Spendenbasis finanziert und ist darum auf Unterstützung angewiesen. Das Projekt ist in Deutschland als gemeinnütziger Verein unter dem Namen „Sozialpsychologische Geflüchteten Selbsthilfe, e.V.“ registriert.
Wenn Sie unsere Ideen und deren Umsetzung unterstützen möchten, freuen wir uns sehr über eine Spende auf unser offizielles Konto:
Empfänger: SOZIALPSYCHOLOGISCHE GEFLÜC HTETEN- SELBSTHILFE E.V.
IBAN: DE31 2305 0101 0160 6259 35
Betreff: Das Projekt Friedliches Europa, für die Weiterentwicklung des Projekts auf das gesamte Bundesgebiet, für die Rehabilitation von 3.000 Vertriebenen aus der Ukraine benötigen wir 900.000 Euro
Kontakt
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Link zum Teilnehmerfragebogen:
